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9. Mai – Siegestag im Zweiten Weltkrieg

SiegestagTag des Sieges über den Faschismus 1945
Russisch: День Победы

Am 9. Mai feiert Russland den Sieg im Großen Vaterländischen Krieg. So heißt in Russland der Zweite Weltkrieg von 1941-1945. Im Jahr 1965 wurde der Siegestag zu einem der wichtigsten Nationalfeiertage in der UdSSR. In Russland wird der Siegestag bis heute groß gefeiert.

Der 9. Mai wurde zum Siegestag erklärt, weil in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 der sowjetische Marschall Schukow die bedingungslose Kapitulation aller Wehrmachtsteile angenommen hat.
Der 9. Mai ist einer der 17 Tage des Militärruhms der Russischen Föderation.

Ein Großteil der russischen Bevölkerung ist fest davon überzeugt, dass die befreiten Länder der Roten Armee für immer dankbar sein müssten. Und das darf man den Menschen in Russland nicht übel nehmen. Der Große Vaterländische Krieg dauerte 1.418 Tage. Ca. 27 Millionen Menschen der ehemaligen UdSSR ließen ihr Leben im Zweiten Weltkrieg. Also hat fast jede Familie einen oder mehrere liebe Menschen verloren. Somit wurde der Siegestag für viele Leute zu einem privaten Gedenktag und ist es trotz Generationenwechsel bis heute geblieben.

Laut dem Ministerium für Arbeit lebten in der Russischen Föderation am 1. April 2020 55.557 Veteranen des Zweiten Weltkriegs. Insgesamt gab es noch 1,2 Millionen Menschen, die vom Großen Vaterländischen Krieg betroffen waren, darunter Personen, die für die Front im Hinterland arbeiteten, die Blockade von Leningrad überstanden sowie Kriegerwitwen und Kriegsgefangene. (Meldung des Ministeriums auf Russisch)

Laut der Umfrage des analytischen Zentrums Lewada im Jahr 2020 verspürten 44% der Befragten Stolz und 22% Trauer um die Millionen Gefallenen, wenn sie an den Siegestag denken. Bei der Umfrage 2019 waren nur 23% dafür, den Siegestag mit Paraden und Feuerwerken zu feiern. 52% fanden, man sollte an dem Tag vor allem die Kriegsveteranen umsorgen. 76% der Befragten hatten vor, die Liveübertragung der Militärparade in Moskau zu verfolgen.

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Informationen rund um den Siegestag in Russland

Feierlichkeiten zum Siegestag in Russland

Die Feier des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg ist eines der größten Ereignisse in Russland. Im Jahr 2021 wurden Feierlichkeiten in 377 Städten und Ortschaften organisiert.

Die Highlights der Siegesfeier in Russland

  • Militärparaden. Die Militärparaden fanden im Jahr 2021 in 28 Städten statt. Neun davon sind so genannte Heldenstädte, deren Verteidiger eine außerordentliche Tapferkeit im Kampf gegen die Angreifer zeigten. Das sind Moskau, St. Petersburg, Smolensk, Murmansk, Tula, Noworossijsk, Wolgograd, Sewastopol und Kertsch. Ca. 60.000 Angehörige des Militärs, ca. 1.600 Einheiten der Militärtechnik und über 200 Flugzeuge und Hubschrauber nahmen an den Militärparaden in ganz Russland teil.
    mehr zu Militärparaden zum Siegestag in Russland
  • Die Parade der Flotte findet in der Regel in St. Petersburg und anderen Hafenstädten statt. 2020 wurden die Kriegsschiffe in Sewastopol und Noworossijsk vorgeführt.
  • Feierliche Feuerwerke und Konzerte um 22:00 Uhr.

Siegesparaden 2021 in Moskau und St. Petersburg

Die Militärparade zum Siegestag in Moskau ist die größte in Russland. In St. Petersburg kann man manchmal Schiffe der russischen Kriegsmarine bestaunen.

Militärparaden zum Siegestag 2021 in Moskau und St. Petersburg im Vergleich
Moskau St. Petersburg
Ort Roter Platz Schlossplatz
Newa Fluss
Militärtechnik über 190 ca. 150
Luftflotte 76 30
Soldaten und Offiziere 12.500 über 4.000

Bei schlechtem Wetter werden die Wolken am Siegestag in Moskau von Flugzeugen vertrieben. Manchmal lässt sich das Wetter aber nicht so einfach beeinflußen. So musste 2019 die Parade der Luftflotte wegen starker Bewölkung abgesagt werden.

Siegestag in Moskau live erleben

HINWEIS für Reisen nach Moskau: Wer zum Siegestag nach Moskau reist, sollte bedenken, dass der Rote Platz wegen der Vorbereitungen zur Siegesparade nicht immer besichtigt werden kann.
TIPP: Die Militärparade in Moskau wird mehrmals geprobt. Diese Proben, vor allem die Generalprobe am 6. oder 7. Mai, sind die beste Möglichkeit, die Parade live zu sehen. Am 9. Mai ist das Zentrum überfüllt und zum Roten Platz kommt man nur mit einer speziellen Einladung.

Verschiedene Aktivitäten zum Gedenken an den Sieg im Zweiten Weltkrieg starten bereits einige Tage vor dem 9. Mai. Es gibt thematische Ausstellungen, Open-Air Kino und Literaturabende, Theatervorführungen, Tanzen etc. An vielen Plätzen spielen Orchester oder Bands. Oft wird auch der typische Brei, den Soldaten während des Krieges in ihren Feldküchen zubereitet haben, ausgeteilt.

Ende April / Anfang Mai wird die Militärparade in Moskau mehrmals geprobt. 2019 fanden die Proben am 29. April und 4. Mai jeweils um 22 Uhr statt. 4. oder 5. Mai (je nach Wetterbedingungen) Probe der Luftshow. Die Generalprobe startete am 7. Mai um 10 Uhr.

Viele Straßen werden für die Durchfahrt der Militärtechnik gesperrt. Die Metro-Stationen rund um den Roten Platz können nur zum Ein- oder Umsteigen benutzt werden. Bei der Generalprobe verläuft alles so, wie bei der echten Parade. Nur statt der Rede des Präsidenten wird eine dreiminütige Pause eingelegt, und auf den Tribünen sitzen keine Veteranen, sondern vor allem Familien und Freunde der Soldaten, die an der Parade teilnehmen.

Typischer Tagesablauf am Siegestag

  • Am 9. Mai um 7:00 Uhr wird der Ausgang an sämtlichen Metro Stationen in der Nähe des Roten Platzes geschlossen. D. h. man kann an diesen Stationen nur in die Metro reingehen oder umsteigen. Auch die Ausgänge der Metro Stationen entlang der Twerskaja Straße bleiben vor und während der Parade der Militärtechnik geschlossen.
  • Um 9:00 Uhr beginnen der feierlichen Aktivitäten in den Parks und auf Moskauer Straßen.
  • 10:00 bis 10:45 Uhr – Militärparade auf dem Roten Platz 
(entspricht 9:00 bis 9:45 Uhr Mitteleuropäischer Zeit / MEZ)
    Der russische Fernsehsender Erster Kanal (russisch: Первый канал) überträgt die Siegesparade in Moskau live im Internet. Auf der speziell für den Siegestag eingerichteten Website des Kanals (auf Russisch) kann man die Militärparaden der letzten Jahre sehen.
  • 15:00 Uhr (14:00 Uhr MEZ) – Start der Aktion „Unsterbliches Regiment“ auf der Twerskja Straße.
  • 18:55 Uhr (17:55 Uhr MEZ) – Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer des Faschismus.

Für Touristen (und auch für die meisten Moskauer) ist es sehr schwierig, die Militärparade am Siegestag auf dem Roten Platz live zu sehen. Denn zu der Militärparade werden wichtige Politiker, ranghohe Militärs, hochkarätige internationale Gäste und Kriegsveteranen eingeladen. Entweder man bekommt eine Einladung oder man muss einen Besucherausweis beantragen. Sowohl Einladungen als auch Passierscheine werden auf einen konkreten Namen ausgestellt. Der Bereich um den Roten Platz in Moskau wird großflächig abgesperrt.

Es ist aber möglich, einen Teil der marschierenden Kolonnen, die Militärtechnik etc. nach der Militärparade auf dem Weg vom Roten Platz sehen, entweder auf dem Gartenring (Russisch: Садовое кольцо) oder auf der Straße Nowyj Arbat (Russisch: Новый Арбат).

Die Militärparade wird auf großen Leinwänden in den Moskauer Parks live übertragen.

  • 22:00 Uhr (21:00 Uhr MEZ) – feierliches Feuerwerk auf vielen Plätzen und in den Parks der Stadt. Das Hauptfeuerwerk findet auf dem Poklonnaja Berg (Russisch: Поклонная гора) im Westen von Moskau nahe des Triumphbogens statt.
    TIPP: Sehr gut sieht man das Feuerwerk über Moskau von der Aussichtsplattform auf den Sperlingsbergen (Russisch: Воробьевы горы) in der Nähe der Moskauer Staatsuniversität. Es ist empfehlenswert, früher zu kommen, um gute Plätze zu sichern.
  • 23:40 Uhr (22:40 Uhr MEZ) Feierliches Konzert im Kreml

Nelken sind die Blumen des Siegestages in RusslandRote Nelken mit Georgs-Band zum Siegestag am 9. Mai

Nelken gelten als Symbol der Tapferkeit, der Freiheit und des Sieges. Ein Strauß frischer roter Nelken ist ein Zeichen der Bewunderung und des Andenkens. Am Siegestag werden in Russland den Kriegsveteranen Nelken geschenkt. Man legt sie auch an Obelisken, Soldatengräbern und Ewigen Flammen nieder.
Blumen nach Russland schicken

Georgs-Bändchen – eine weltweite Aktion zum Siegestag

Georgs-Band - ein Symbol des Siegestages in RusslandDas orange-schwarze Sankt-Georgs-Band (Russisch: Георгиевская лента) ist zum Symbol des Siegestages geworden. Im März 2005 rief die Russische Agentur für Information RIA Novosti die Aktion Georgs-Bändchen (Russisch: Георгиевская ленточка) ins Leben. Seitdem findet die Aktion jedes Jahr am 24. April bis zum 9. Mai statt. Dabei werden Millionen von Georgs-Bändchen überall in Russland und auch im Ausland kostenlos verteilt. Über 70 Länder schließen sich der Aktion an.

In Deutschland bekommt man ein Georgs-Bändchen in Berlin bei der Botschaft der Russischen Föderation und im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur. Auch die russischen Generalkonsulate in Bonn, Hamburg, Leipzig, München und Frankfurt am Main nehmen an der Aktion teil.

In Österreich werden die Georgs-Bändchen von der Botschaft der Russischen Föderation und dem Russischen Kulturinstitut (RKI) in Wien verteilt.

In der Schweiz gibt es die Georgs-Bändchen in der Botschaft der Russischen Föderation in Bern.
Russische Botschaften und Konsulate in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Weltweite Aktion „Unsterbliches Regiment“ zum Siegestag

Im Rahmen der weltweiten Aktion „Unsterbliches Regiment“ (Russisch: Бессмертный полк) gedenken Menschen überall in Russland, Europa, USA, Australien und in anderen Ländern den Soldaten des Großen Vaterländischen Krieges. Allein in Moskau gehen mehrere Hunderttausend Menschen mit Porträts von Familienangehörigen auf die Straßen, die an verschiedenen Fronten des Krieges gekämpft hatten.

Am 9. Mai 2021 fand die Aktion „Unsterbliches Regiment“ zum zweiten Mal online statt. Wenn die epidemiologische Lage es erlaubt, wird die Aktion am 24. Juni wie vor der Pandemie üblich durchgeführt

Laut der Information des russischen Innenministeriums haben 2019 über 10 Millionen Menschen in Russland an der Aktion „Unsterbliches Regiment“ teilgenommen, ca. 700.000 davon in Moskau und über eine Million in St. Petersburg.

Bilder von der Aktion „Unsterbliches Regiment“ in Moskau am Siegestag 2019

Militärparaden am Siegestag in Russland

Jedes Jahr finden am Siegestag in vielen Städten Russlands Militärparaden statt, darunter Moskau, St. Petersburg, Kaliningrad, Jekaterinburg, Murmansk, Wolgograd, Wladiwostok etc. Die Vorbereitungen starten bereits einige Wochen vor dem Ereignis. Je nach Stadt wird die Parade zwei bis vier Mal unter realen Bedingungen geprobt. Wer am 9. Mai nicht dabei sein kann, hat somit die Gelegenheit, sich Teile der Parade vorher anzuschauen.

In Moskau werden Militärfahrzeuge in der Straße Nischnije Mnewniki (russisch: Hижниe Mнeвники) im Westen der Stadt geparkt. Danach fährt die Militärtechnik über Zwenigorodskoje Schosse (Звенигородское шоссе) bis zum Gartenring (Садовое кольцо), dann über den Triumphplatz (Tpиyмфaльнaя плoщaдь) zur Twerskaja Straße (Тверская yлицa) und zum Roten Platz. Die Infanterie hat andere Marschrouten. Jedes Jahr wird die Militärparade in Moskau mehrmals geprobt. Die ersten zwei Proben werden nachts durchgeführt. Die Generalprobe der Militärparade findet meistens am 6. oder 7. Mai morgens statt. Für die Proben werden dutzende Straßen im Moskauer Zentrum gesperrt.

Die große Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau ist traditionell das wichtigste Ereignis am Siegestag. Zu Sowjetzeiten marschierten Kriegsveteranen und Militäreinheiten über den Roten Platz und wurden von hochrangigen Staatsmännern Russlands vom Balkon des Lenin Mausoleums empfangen. Damit gedachte man nicht nur den zahlreichen Gefallenen im Zweiten Weltkrieg, sondern demonstrierte der ganzen Welt auch seine militärische Macht und Überlegenheit.

Um die Moskauer Straßen vor der schweren Militärtechnik zu schützen, bekommen die Ketten der Panzer und anderer Gleiskettenfahrzeuge einen Gummiüberzug. Begleitet wird die Parade von mehreren Militärorchestern.

In St. Petersburg findet die Militärparade auf dem Schlossplatz vor der Eremitage statt. Seit 2008 nimmt auch wieder die Militärtechnik an der Parade in St. Petersburg teil. Anders als in Moskau, kommen hier nur bereifte Fahrzeuge zum Einsatz. Zum letzten Mal rollten Panzer im Jahr 1990 über den Schlossplatz in St. Petersburg.

Zur Feier des 65. Jahrestages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg am 9. Mai 2010 wurden Militärparaden in ganz Russland erstmals zu selben Zeit durchgeführt und starteten um 10:00 Uhr Moskauer Zeit unabhängig von der Zeitzone. Insgesamt fanden Militärparaden in 72 Städten Russlands statt.

Die Militärparade in Moskau zum 70. Siegestag

Die Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau 2015 war eine der größten und wichtigsten der Geschichte. Viele Details wurden bis zum letzten Moment geheim gehalten. Hier ein paar Eckdaten:

  • über 16.000 Teilnehmer
  • 194 Einheiten der Militärtechnik
  • 143 Flugzeuge und Hubschrauber

Der Sieg im Großen Vaterländischen Krieg:
In Russland ein wahres Volksfest

Anfang Mai kommen überall in Russland festlich gekleidete Kriegsveteranen zusammen und gedenken der gefallenen Kameraden. Oft fängt so ein Treffen an einem Grab oder Denkmal des Unbekannten Soldaten oder an einem „Ewigen Feuer“ an. Danach wird die Gedenkfeier entweder bei einem offiziellen Empfang fortgesetzt. Oder die Veteranen setzen sich privat an einer Festtafel zusammen. Zum Gedenken an die Toten trinkt man in Russland Wodka, ohne anzustoßen.

Anlässlich des Siegestages führen russische Meinungsforschungsinstitute regelmäßig Umfragen durch.

Ergebnisse der Umfrage des Russischen Zentrums für Meinungsforschung (WZIOM), Mai 2021:

  • 32% der Befragten hatten vor, an Feierlichkeiten (Paraden, Kranzniederlegungen, Prozessionen etc.) teilzunehmen.
  • 21% wollten den Tag vor dem Fernseher verbringen.
  • 16% planten, feierliche Feuerwerke zu schauen.
  • 16% hatten vor, den Feiertag in der Natur zu verbringen, spazieren zu gehen, Picknick zu machen, zu grillen etc.
  • 56% der Befragten assoziieren den Siegestag vor allem mit Militärparaden und 43% mit der Aktion „Unsterbliches Regiment“
    Die komplette WZIOM-Umfrage zum Siegestag vom 7. Mai 2021 (auf Russisch)

Bei der Umfrage des analytischen Zentrums Lewada 2015 stand der Siegestag als Feiertag im Vordergrund.

  • 42% der Befragen halten ihn für einen der wichtigsten persönlichen Feiertage. Damit liegt der Siegestag auf Platz 4. (Platz 1 belegt Neujahr / Silvester; Platz 2 – Geburtstage von Familienangehörigen und Freunden; Platz 3 – eigener Geburtstag)
  • für 31% ist der Siegestag vor allem der offizielle Nationalfeiertag
  • 65% haben vor, den Siegestag zu feiern (im Jahr 1995 waren es 82%)
  • 52% gaben an, einen Familienangehörigen im Zweiten Weltkrieg verloren zu haben
    Die komplette Umfrage zum Siegestag des Lewada-Zentrums vom März/ April 2015 (auf Russisch)

Die beliebtesten russischen Lieder der Kriegszeit

Ob traurig, aufmunternd oder mit Stolz erfüllt – viele schöne Lieder begleiteten russische Soldaten durch den Krieg. Sie halfen Männern und Frauen an und hinter der Front, die schwere Zeit zu überstehen. 2015 fand in Russland die Aktion „Sieg Hurra!“ (russisch: „Ура Победе“) statt. Sie sollte dazu beitragen, dass die Lieder aus dem 2. Weltkrieg in Erinnerung bleiben, und war vor allem an die Jugend adressiert. Die bekanntesten Kriegslieder konnten als Klingelton auf das Handy heruntergeladen werden. Außerdem wurde über eine Abstimmung im Internet die beliebteste Titel-Melodie gewählt. Über 10 Millionen Menschen in Russland machten bei der Aktion mit.

Die beliebtesten Kriegslieder in Russland nach der Abstimmung bei der Aktion „Sieg Hurra!“

  1. Abschied der Slawin / russisch: Прощание славянки
  2. Der Tag des Sieges / russisch: День Победы
  3. Die dunkle Nacht / russisch: Тёмная ночь
  4. Katjuscha / russisch: Катюша
  5. Das blaue Tuch / russisch: Синий платочек

Nationale Gedenkstätte für Militärruhm

Das Ewige Feuer am Grab des unbekannten Soldaten an der Kreml-Mauer

Kreml - ewiges Feuer

Nationale Gedenkstätte für Militärruhm am Moskauer Kreml

Seit 1967 brennt das Ewige Feuer am Grab des unbekannten Soldaten im Alexander-Garten im Moskau. Das Denkmal befindet sich am Nordeingang des Kreml. Stellvertretend für alle im Zweiten Weltkrieg gefallenen Russen liegt hier ein Soldat begraben. Die Inschrift auf dem Grabmal lautet „Dein Name ist unbekannt, doch Deine Taten sind unsterblich“. In Gedenken an die Opfer des Krieges legen hier russische Präsidenten und Staatsgäste Russlands bei besonderen Anlässen Blumenkränze nieder.
Anlässlich des großen Siegesjubiläums 2010 wurde der Komplex zum ersten Mal komplett restauriert. Dafür verlegte man das Ewige Feuer für mehrere Monate in den Siegespark auf dem Poklonnaja Berg im Westen von Moskau. Am 23. Februar 2010, dem Tag des Vaterlandsverteidigers, wurde das Ewige Feuer im Rahmen einer feierlichen Zeremonie an die Kreml-Mauer zurück gebracht. Als erster unter den russischen Präsidenten hatte Dmitrij Medwedew die Ehre, das Ewige Feuer anzuzünden. Im Zuge der Renovierung wurde hier ein neuer Gedenkstein für die russischen Städte mit dem Rang „Stadt mit Militärruhm“ aufgestellt. Das Denkmal unter dem Namen „Nationale Gedenkstätte für Militärruhm“ wurde am 8. Mai 2010 feierlich eröffnet.

Siegespark in Moskau

Siegespark in Moskau

Siegespark in Moskau

Am 7. Mai 2005 eröffnete Präsident Putin das neue Kriegsdenkmal im Siegespark in Moskau, das zu Ehren der Anti-Hitler-Koalition errichtet wurde. Den 20 Meter hohen Obelisken aus weißem Marmor schmückt das Emblem der UNO. An seinem Fuß stehen vier Meter hohe Soldaten der vier Alliiertennationen: UdSSR, USA, Großbritannien und Frankreich. „Unser Volk hat nicht nur das Vaterland verteidigt, sondern auch elf Europäische Staaten befreit“, betonte Putin in seiner Eröffnungsrede.

Fontäne „Die Musik des Ruhmes“

Die feierliche Eröffnung der Fontäne „Die Musik des Ruhmes“ (russisch: фонтан „Музыка Славы“) fand im April 2008 statt. Die Musik-Fontäne befindet sich im Moskauer Stadtteil Kuzminki (russisch: Кузьминки). Gebaut wurde der Komplex anlässlich des 60. Jahrestag des Sieges. Die Musik-Fontäne besteht aus einem achteckigen Becken, einer „Gedenke-Pyramide“ (9 Meter hoch) und sieben Fanfaren (je 21 Meter hoch).

Ende April werden die Moskauer Fontänen im Rahmen einer feierlichen Zeremonie eröffnet. Die Saison der Fontäne dauert in Moskau normalerweise bis zum 1. Oktober.

Mehr über den Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion

Bücher:

Filme:

  • Befreiung (6 DVDs)
    Russischer Originaltitel: Освобождение
    Der fünfteilige Historienfilm über die Sowjetoffensive bei Kursk im Frühjahr 1943 bis zum Kriegsende 1945
  • Im Morgengrauen ist es noch still
    Russischer Originaltitel: А зори здесь тихие…
    Ein Klassiker und einer der bewegendsten Filme über den Zweiten Weltkrieg.

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27 Kommentare zu “9. Mai – Siegestag im Zweiten Weltkrieg”

  1. Engel Ulrich

    Zuviel Texte , ich konnte die hier in der ehemaligen schönen untergegangenen DDR die Siegeslieder der UdSSR nicht in Gesangsform zun nachhören finden da wir auch die russische Sprache verlernt haben. Warum ?
    Zumal das im Meer leider versengte im Alexandrow Emsembel dieses und viele andere sehr schöne Lieder der UdSSR gesungen hat. Wo findet man diesbezügliches Liedgut ??
    Druschba
    DDR-Ing./Armutsrentner durch Schröder und Fischer Ulrich DEngel

  2. Sergey

    С Днём Великой Победы над фашизмом!!!

  3. Wolfgang

    27 Millionen Menschen – Wahnsinn! Da ist es nur allzu verständlich das es einen Gedenktag geben muß. Schon jetzt alles Gute zum Gedenktag 2020 für alle Russinnen und Russen. Wie schön das es Russland, die Mega-Metropole Moskau und Euch gibt. In Gedanken bin ich oft bei Euch.

  4. Matthias Müller

    Ich habe Russland selber schon von Osten bis nach Westen bereist und finde es schon sehr ernüchternd wie man sich als Deutschland von Russland abwendet. Man sollte nie vergessen, was die deutschen den russischen Volk angetan haben. Es wäre doch eine große Chance mit Russland engere Beziehungen in allen Belangen einzugehen, stattdessen macht man sich von Amerika so sehr abhängig.

  5. Tobias

    Also ich sehe das als Deutscher differenzierter. Man muss Russland bzw. der ehemaligen Sowjetunion als Deutscher nicht dankbar sein. Wir sind nicht befreit sondern bestraft und die Menschen in der ehemaligen DDR auch noch unterjocht worden. Das Befreiung zu nennen ist zynisch.
    Die damalige Sowjetunion hat sich nach dem Angriff selbst verteidigt und den Krieg gewonnen. Neben der Niederlage und auch 11 Millionen Toten auf deutscher Seite wurde 1/3 des Landes gestohlen und 15 Millionen Menschen vertrieben. Dem Deutschen wurde nie die Hand gereicht, wie es Franzosen, Briten aber insbesondere die Amerikaner getan haben. Die Sowjetunion war der Sieger und hat sich wie auch wie einer verhalten.

    • Leopold Hamminger

      Sehe ich als Österreicher ganz anders.

      Die Sowjetunion war maßgeblich an der Befreiung Österreichs beteiligt, insbesondere Wiens.

      Österreich hat sich um einen Friedensvertrag bemüht und ihn bekommen. Trotz einer klaren pro-westlichen Haltung ist die Einstellung der Österreicher nicht so Hurra-amerikanisch als die der Deutschen, und vielleicht auch daher nicht so anti-russisch.

    • Manfred Hamburg

      Es ist gut wenn Jemand seine Meinung frei äußert, dann kann man darüber sprechen. Leider sind sie mit ihrer Meinung nicht alleine. Ich kenne das von meinen Eltern, die mit Begeisterung mitgetan haben, große Teile Russlands dem Erboden gleich zu machen und aktiv mitgeholfen haben Millionen Menschen der Völker der Sowjetunion zu ermorden. Hinterher haben sie so wie in ihrem Beitrag gejammert und gezetert was man ihnen angetan hat. Was für eine Verdrehung der Tatsachen. Angesichts der unglaublichen und grausamen Verbrechen die wir Deutschen in der Sowjetunion angerichtet haben ist dies völlig unangemessen und kann nur als Versuch gewertet werden von den eigenen Verbrechen abzulenken.Haben sie über die Leiden der Menschen in der Sowjetunion nachgedacht? Haben sie sich dafür entschuldigt?
      Angesichts der riesigen Verluste die die SU erlitten hat kann man es ihr nicht verdenken Ostdeutschland als ihre Kriegsbeute anzusehen. Das gleicht die Opfer und Schäden in der SU bei weitem nicht aus. Wenn es nochmal zu einem Krieg gegen Russland kommt, dann nicht auf russischem Boden, das war die aus Russischer Sicht völlig verständliche Maxime nach dem Krieg. Die DDR war das Bollwerk gegen die neuen Kriegstreiber zu denen auch Westdeutschland gehörte. (Und heute gehört die Deutsche Regierung wieder zu den Kriegstreibern gegen Russland)
      Wir Deutschen haben es nicht geschafft, dem Hitlerfaschismus in den Arm zu fallen. Es gab nur Wenige im Widerstand. Mit weitem Abstand haben die Völker der Sowjetunion den Faschismus unter unsäglichen Opfern niedergerungen. Sie haben uns von den mordenden Hitlerhorden befreit. Dafür gehört ihnen ewiger Dank.

    • Remlu

      Ich weiss nicht wo und bei wem Sie Geschichtsunterricht hatten, bzw. sich mit Geschichte beschäftigt haben. Das was die Allierten gemacht haben war Fraternisirung mit den Deutschen zum Selbstzweck. Die Russen haben sich an das Abkommen gehalten.

  6. Walter Albrecht

    Ich finde es traurig, daß sich das Deutschland von heute so von Rußland abwendet, noch schlimmer; daß es zu einem Vasallen der USA geworden ist! Deutschland hätte es bitter nötig, den Befreiern von Faschismus und Nazismus, und hier in erster Linie den russischen
    Menschen Ruhm und Ehre zu zollen! Siegesparaden zu diesen feierlichen Anlässen finde ich richtig, sie zeigen den Veteranen: es war nicht umsonst und wir werden es immer in ehrendem Gedenken bewahren.

    • Andres Bartels

      Sehr geehrter Herr Walter Albrecht,

      Genau das denke und empfinde ich auch: Wir sind dankbar dafür, dass die Russischen Soldaten auch uns Deutsche vom Hitlerfaschismus befreiten. Niemals kann ich vergessen, welche unfassbaren Gräueltaten auch den Russischen Menschen von der NAZI-Faschistenarmee angetan wurden und wie großherzig im Verstehen und wie liebenswürdig auch mir nach dem Krieg Geborenen heute in Russland begegnet wurde. Wie heißt es doch in einer lustigen Szene in einem Film über Russland und Sibirien: „Hitler kaputt.“ Gut so und für immer. Ja. Und das haben auch die Russischen Soldaten geleistet und das Russische Volk. Das klingt vielleicht etwas pathetisch, aber ich verstehe das ganz klar und zutreffend ohne jedes Pathos. Russland ist Europa und Europa gehört zu Russland. Ich wünsche mir, dass ich, auch mit meinem Auto, einfach nach Russland reisen kann, ohne Visumformalitäten, ohne peinigende Kontrollen, so wie ich nach Belgien oder in viele andere Staaten Europas reisen kann. Ob ich das noch erleben werde? Jedenfalls verstehe ich sehr gut den Stolz und die Freude der Siegesfeiern überall in Russland.
      Und bin betroffen, dass so unfassbar viele Russische Menschen in diesem grauenhaften Krieg auch für unsere Freiheit sterben mussten, so viele Mütter ihre Kinder opferten. Wie würdigend ist es, deren Fotografien und Namen während der Siegesfeiern in der Siegesparade mit sich zu tragen! Diese Menschen sollen unvergessen sein.

      Schöne Grüße sendet Ihnen

      Andreas Bartels

  7. Etschmann Friedrich

    Es ist eine Schande für Deutschland, das unsere Bundeskanzlerin an der Parade nicht teilgenommen hat. Unsere Politiker wie Herr Gauck und andere setzen scheinheilige Losungen und Prioritäten, vor dem Gedenken an die Opfer, die Russland zu unserer Befreiung gebracht hat. Die Hetze im Vorfeld des Jahrestages war für mich unerträglich.

  8. Klaus

    Meine Frau und ich sind zur Zeit in Moskau. Die festliche Atmosphäre, die vielen Menschen aus Russland und dem Ausland feiern den Tag des Sieges, den Tag der Befreiung gemeinsam! Es ist ein unvergessliches Erlebnis. Möge dieser Tag alle vor den Folgen eines Krieges in Europa warnen. Verständnis und Handel können Auseinandersetzungen verhindern. Daran sollten alle die die Leitlinien der Politik bestimmen denken. Abgrenzung und Sanktionen sind Mittel um ein Land in die Knie zu zwingen oder einen Krieg vorzubereiten. Hoffen wir auf Vernunft!
    Ich freue mich auf das Feuerwerk an diesem wunderschönen Tag!

    • Volker Hegmann

      In der Tat! Hatte (als West-sozialisierter Germane) zum 70. Jahrestag des Kriegsendes auch einmal das Bedürfnis, mir die Feierlichkeiten in Moskau selber anzusehen.
      Welch ein Kontrast: Der hiesige 99%-Fokus auf die „böse“ Militärparade [ganz so, als sollte damit in guter alter Kalter-Kriegs-Manier gesagt werden: Der Russe kommt wieder, wenn wir nicht aufpassen / rüsten] und die so GANZ andere, breite Anteilnahme des Volkes an dem Tag des Sieges mit kiloweise Blumen für die Veteranen und an den offiziellen Gedenkstätten, die Millionen St. Georgs-Bänder überall wohin man schaut, die Hunderttausende mit Erinnerungs-Schilder ihrer gefallenen Angehörigen beim Marsch des „Unsterblichen Regiments“.
      Das alles in einer Atmosphäre von Würde und Stolz, der man die echte Anteilnahme und Verbundenheit mit der lebendigen historischen Erinnerung auf Schritt und Tritt ansieht. Einfach beeindruckend – und beeindruckend anders als die hierzulande rüberkommende „Message“ der Militärparade!

      Und SO gesehen machen die lächerlich gereckten Köpfe mit aufgepflanzter MP im Stechschritt und die gefährlich knatternden Panzer und Flugzeuge Sinn: Seht her! Wir sind stark und stolz darauf!

      Wenn man dann mit nüchternen Ohren hört, was Herr Putin vor der martialisch-majestätischen Kulisse an die Welt zu sagen hat (=> System gleicher Sicherheit für alle), kann ich mich angesichts der überwiegend tendenziösen West-Berichterstattung des Eindrucks nicht erwehren: Die Message, die bei „uns“ ankommen soll: Es darf nicht sein, was doch so einfach sein könnte…

      Quintessenz: „Russlandversteher“ zu werden ist jedenfalls viel einfacher als „Amerikaversteher“…

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