Geheimnisse der russischen Küche
von Markus Wolf
In diesem Buch bekennt der ehemalige Geheimdienstchef der DDR Markus Wolf seine Liebe zu Russland und zur russischen Küche. Dies ist viel mehr als eine Rezeptsammlung. Viele amüsante Geschichten aus dem abenteuerlichen Leben des Ex-Spions machen das Buch zu einer unterhaltsamen Lektüre und einer spannenden Landeskunde. Die russische Küche spielt hier jedoch die Hauptrolle. Denn die sprichwörtliche russische Gastfreundschaft, die ohne guten Essen und Trinken unvorstellbar ist, hat auch in Spionageangelegenheiten gute Dienste geleistet.
- Geheimnisse der russischen Küche
- von Markus Wolf
Der Ex-Spion und Hobby-Koch verrät Rezepte für viele typisch russische Gerichte: Pelmeni, eingelegte Pilze, Kascha, Bliny, etc. Köstlich sind auch die Geschichten aus dem Agenten-Leben und dem Alltagsleben in Russland.
In Moskau aufgewachsen, betrachtete Markus Wolf Russland als seine zweite Heimat. Auf seinen Reisen durch die ehemalige Sowjetunion lernte er Land und Leute kennen. Und als begeisterter Hobby-Koch war der Spion „Mischa“ immer auf der Suche nach neuen kulinarischen Geheimnissen. „Da ich… die Geselligkeit liebte und suchte, hatte ich nie Schwierigkeiten, mit russischen Menschen warm zu werden. Natürlich spielten die Freude am guten Essen und die Fähigkeit, beim Trinken mitzuhalten, keine geringe Rolle. Genau das ist eines der Hauptgeheimnisse nicht nur der „russischen Seele“, sondern auch der russischen Küche“, schreibt Markus Wolf.
Insgesamt sind im Buch rund 70 Rezepte der russischen Küche gesammelt. Schon beim Lesen über die zahlreichen russischen Vorspeisen „Sakuska“ (russisch: закуска) wird einem der Mund wässerig. Hier gibt es Rezepte für die in Russland sehr beliebte Sakuskas, darunter Auberginen-Kaviar, Forschmack (gehackter Hering mit Eiern, Zwiebeln und Äpfeln), Hering unterm Pelz (Seljodka pod Schuboi), einige Salate (aus Roter Bete, Möhren, Eiern, Kartoffeln und Sauerkraut), Salzgurken sowie Butterbrote mit Wurst, Schinken, Speck, Zwiebel, Fisch oder auch Kaviar.
Ausschnitt aus dem Buch:
„In jedem Fall gehören zu jeder Sakuska Trinksprüche und Getränke. Getränke zum Trinken und solche zum Nachtrinken. An der russischen Tafel oder auch am einfachen Tisch werden vorwiegend starke Getränke geboten: angefangen bei reinem Alkohol, natürlich und vor allem Wodka, bis zu den verschiedenen Sorten Selbstgebranntem aus Zucker, Äpfeln, Pflaumen und anderem Fallobst. … Sekt und andere Weine spielen auf dem russischen Tisch für die Männer in der Regel keine Rolle. Sie bleiben den Frauen vorbehalten. Das Bier dient ebenso wie Kwas, Limonaden und Mineralwasser eher zum Nachtrinken. …Die Gläser sind gefüllt, Brot und Salz stehen bereit. Der erste Trinkspruch könnte also lauten: „Wir sind zusammengekommen, um zu trinken. Dann lasst uns darauf trinken, dass wir zusammengekommen sind!“ Man muss nicht austrinken, doch das ist üblich.“
Im Verlauf des ganzen Buches erzählt der Russland-Experte Einiges über russische Ess- und Trinkgewohnheiten und hat auch für jede Situation einen Trinkspruch parat.
Natürlich findet man hier Rezepte für typisch russische Gerichte wie Piroggi (gefüllte Teigtaschen), Borschtsch (die Rote Bete Suppe), Schtschi (die Kohlsuppe) oder Bliny (Pfannkuchen).
Zu den Highlights gehören aber Rezepte und Rezeptvariationen, die Markus Wolf von den Einheimischen gesammelt hat. Zum Beispiel, die dreifache Ucha (eine Fischsuppe) des leidenschaftlichen Anglers Wassili aus Sibirien. Oder die Malyschew-Pirogge der russischen Schauspielerin Irina Laktionowa. Oder gut bewährte Rezepte russischer Hausfrauen wie Lidas Kohlrouladen oder Lenas vegetarischer Borschtsch.
Elegant schafft der Autor die Verbindung zwischen der russischen Küche und der Diplomatie herzustellen.
Ausschnitt aus dem Buch:
„In der Tat versagten die Pelmeni nie ihre wunderbare Wirkung, wenn ich einem unserer Kundschafter aus dem Westen (in den Strafprozessen als „Agenten“ bezeichnet) eine besondere Aufmerksamkeit erweisen, „ihn in den Bann meines Einflusses ziehen“ wollte, wie die Ankläger meinten. Befragt nach dem Inhalt der Begegnungen mit mir, bekundeten im Prozessverlauf mehrere Spitzenquellen als Zeugen, bei den Treffen mit mir hätten vor allem auch kulinarische Geheimnisse eine herausragende Rolle gespielt.“
Doch nicht nur Agenten-Geschichten machen dieses Kochbuch zu etwas Besonderem. Liebevoll erzählt Markus Wolf von gemütlichen Abenden, Grill-Stunden oder Sabatuis (eine ausgelassene Fete), die er mit seinen russischen Freunden und Bekannten geteilt hatte. Dabei wurde nicht nur gekocht, gegessen und getrunken, sondern auch gefeiert, erzählt und gelacht. Diese Geschichten machen das Buch lebendig. Und man hat das Gefühl , dabei zu sein und die russische Gastfreundschaft selbst zu erleben.
Fazit:
Der Hobby-Koch Markus Wolf verrät in seinem Buch viele gute Rezepte für typisch russische Gerichte. Es gibt keine Bilder von fertigen Gerichten. Doch detaillierte und verständliche Kochanleitungen machen das Nachkochen einfach. Zahlreiche Sprichwörter und Trinksprüche helfen, russische Essgewohnheiten und Denkweise besser zu verstehen. Das Buch ist unterhaltsam geschrieben und regt dazu an, mit der russischen Küche zu experimentieren und seine Freunde und Bekannte mit russischen Gerichten zu überraschen.
Kochbücher mit russischen Rezepten
Russische Rezepte – kochen & genießen
Salate und Vorspeisen
Rezepte für russische Salate, Pilzkaviar, russische Eier etc.
Suppen und Eintöpfe
Rezepte für Borschtsch, Soljanka, Schtschi etc.
Hauptgerichte
Rezepte für russische Pfannkuchen Blini, Pelmeni, Fisch- und Fleisch-Gerichte.
Grillen
Schaschlik Rezepte aus dem sonnigen Kaukasus
Backrezepte
Rezepte für russische Piroggi, Quarktaschen Watruschki, Kuchen und Torten
Getränke
Rezepte für russischen Kwass und Moosbeerensaft mit Honig
Wodka – ein Teil der russischen Kultur
Die Geschichte des Wodkas, die russische Art, Wodka zu trinken und viele weitere Infos.
Russische Küche
Weißkohl – gesund und lecker. Mit Rezepten.
Kochbücher – viele Rezepte der russischen Küche
Oster-Tisch – russische Rezepte für Ostern
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