Filme des russischen Regisseurs Andrej Tarkowski
Andrej Arsenjewitsch Tarkowski (1932-1986) (russ.: Андрей Арсеньевич Тарковский), ein russischer Filmregisseur und Drehbuchautor, wurde schon zu Lebzeiten eine Legende.
Andrej Tarkowski wurde 4. April 1932 im Dorf Sawraschje, bei Moskau und absolvierte die Fakultät für Regisseure im renommierten Staatsinstitut für Kinematographie.
Bereits für seine Diplomarbeit „Die Walze und die Geige“ (1960) wurde Tarkowski beim Internationalen Filmfestival für Studentenfilme in New York mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.
Seit 1961 arbeitete Tarkowski als Regisseur für die staatlichen Filmstudios „Mosfilm“. Sein Debütfilm „Iwans Kindheit“ (russ.: „Иваново детство“) mit einer Kontrastreichen Darstellung einer sorglosen Kindheit und des Schreckens des Krieges wurde zu einer Sensation in der Filmgeschichte. Dafür erhielt der junge Regisseur zahlreiche Preise, unter anderem den Goldenen Löwen bei den Internationalen Filmfestspielen 1962 in Venedig.
Bei der Arbeit an seinem Film über den Ikonenmaler Andrej Rubljow bekam Tarkowski die Strenge der sowjetischen Zensur zu spüren. Der Film wurde als zu religiös, esoterisch und expressionistisch eingestuft und durfte nach seiner Fertigstellung 1966 nicht gezeigt werden. Eine französische Firma erwarb die Rechte für den Verleih des Films außerhalb Russlands und präsentierte ihn mit großem Erfolg auf dem Filmfestival in Cannes 1969. „Andrej Rubjow“ (russ.: „Андрей Рублев“) wurde in die Sammlung von 100 besten Filmen der Filmgeschichte aufgenommen.
Danach widmete sich Tarkowski der Science-Fiction und drehte den Film „Solaris“ („Солярис“) nach dem gleichnamigen Buch von Stanislaw Lem. Der tief religiöse Regisseur ließ auch in diesen Film Elemente der christlichen Symbolik einfließen. „Soljaris“ wurde in Cannes 1972 mit dem Juripreis ausgezeichnet. Die sowjetischen Kritiker waren jedoch nicht begeistert.
Der autobiographische Film „Der Spiegel“ (russ.: „Зеркало“) (1974) zählt zu den größten Erfolgen Tarkowskis. In Russland durfte der Film allerdings wegen seiner philosophisch-politischen Andeutungen so gut wie gar nicht gezeigt werden und verschärfte die Konfrontation zwischen Tarkowski und sowjetischen Machtinhabern.
Mit dem Film „Stalker“ (russ.:“Сталкер“) (1979) versuchte Tarkowski, den Konflikt zu entschärfen. 1980 verlieh man ihm sogar den begehrten Titel „Volkskünstler Russlands“. Doch die Spannung stieg.
Seinen nächsten Film „Nostalgie“ (russ.: „Ностальгия“) drehte Tarkowski 1982 in Italien und erhielt dafür den Grand-Prix auf dem Filmfestival in Cannes 1984.
Tarkowski liebte Russland und litt darunter, dass seine Filme in seiner Heimat offiziell nicht anerkannt wurden. Schwerenherzens entschloss er sich, im Ausland zu bleiben und drehte seinen letzten Film „Offret“ (russ.: „Жертвоприношение“) in Schweden. Die düstere Geschichte über die Folgen einer Atomkatastrophe wurde in Cannes 1986 mit dem Juripreis ausgezeichnet.
Es wird vermutet, dass die Trennung von seiner geliebten Heimat und von seinem Sohn, die eigentliche Ursache der schweren Erkrankung des weltbekannten Regisseurs war.
Andrej A. Tarkowski starb am 29. Dezember 1986 an Krebs. Auf seinem Grab in Paris steht geschrieben: „Der Mann, der den Engel gesehen hat“. Zu den großen Bewunderern Tarkowskis zählen Ingmar Bergmann und Federico Fellini.
1962 | „Iwans Kindheit“ (russisch: „Иваново детство“) |
1966-69 | „Andrej Rubjow“ (russisch: „Андрей Рублев“) |
1972 | „Solaris“ (russisch: „Солярис“) |
1974 | „Der Spiegel“ (russisch: „Зеркало“) |
1979 | „Stalker“ (russisch: „Сталкер“) |
1983 | „Nostalgie“ (russisch: „Ностальгия“) |
1986 | „Offret“ (russisch: „Жертвоприношение“) |
Weitere Informationen über russische Filme:
Russische Filme auf der Berlinale
Oscar für russische Filme
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Gerne hätte ich darauf hingewiesen, dass Andrej Tarkowskij nicht 1989 sondern bereits 1986 gestorben ist.
Vielen Dank für den Hinweis. Die Angabe im Text wurde korrigiert.